I. A. S. G. - SOK Ingolstadt

OP LA Crimes

 
OP LA Crimes

Die Sonne brannte nur so vom Himmel, als ich aus meinem Taxi stieg. Was hatte mich nur dazu getrieben, mitten im August meine Stelle als Volontärin bei der L. A. Times anzutreten? Natürlich die Aussicht auf einen aufregenderen Job als ich ihn jemals in meinem Heimatort bekommen würde. Die L.A. Times war jeden Tag voll mit Nachrichten über Mord, Totschlag und Raub – da würde doch wohl eine Story für mich übrig bleiben! Ich hatte ja keine Ahnung, wie bald ich schon mitten in meiner eigenen Story stecken würde!
 
Man hatte mir zwar geraten, nicht ohne eine „Lebensversicherung“ durch die Stadt mit der meisten Kriminalität zu laufen, aber naiv wie ich war, nahm ich diese Warnungen nicht ernst. Ich würde auch so an den bösen Jungs vorbeikommen!
 
Als ich am Vormittag nach meiner Ankunft aus meinem etwas schäbigen Hotel trat, war ich voller Tatendrang. Die Zeitung hatte mir eine lokale Führerin zur Seite gestellt, die mich in den ersten Tagen unterstützen sollte. Sie sah etwas finster drein, aber ich nahm sie einfach nicht weiter wahr. Wild entschlossen auf die Suche nach meiner ersten großen Story begab ich mich in die dunkleren Ecken der Stadt. Immerhin wollte ich an eine aufregende Geschichte kommen! Schon einige Straßenecken weiter fiel mir die hohe Polizeipräsenz auf – die Stadt schien etwas für die Sicherheit ihrer Bürger zu tun! Jedoch war es mir etwas schleierhaft, warum vor dem Rathaus, der Polizeistation und dem Gefängnis mehrere Beamte mit Langwaffen Wache schoben. Das fand ich etwas übertrieben. Ich sollte noch eines besseren belehrt werden…
 
„Juhuuuu“, hörte ich eine hohe Frauenstimme. „Na Jungs, alles fit?“ Meine Begleiterin wurde nervös. Anscheinend hatte sie schon schlechte Erfahrungen mit Damen aus dieser… Berufsgruppe gemacht. Die Erscheinung der Damen war tatsächlich alles andere als unauffällig. In Begleitung der zwei Damen machte ich ebenfalls Bekanntschaft mit ihrem „Bodyguard“ – schon damals hatte ich das Gefühl, das mit ihm wirklich nicht zu spaßen ist. Nach einem netten Plausch beschlossen wir, dem Bürgermeister einen Besuch abzustatten. Man weiß ja nie, wozu ein Foto in außergewöhnlicher Situation mit dem Oberhaupt der Stadt später alles gut sein kann – finanziell gesehen natürlich. Ich muss hier leider anmerken, dass der zweite Besuch beim Bürgermeister mit den Beweisfotos seiner Späße mit den Damen und einem kleinen Forderungsbrief nur aufgrund einer Entführung des Stadtoberhaupts durch die Locals fehlschlug!
 
Jedenfalls machte ich mich nach meiner ersten Stippvisite im Rathaus mit meiner Begleiterin auf den weiteren Streifzug durch die Gegend. Schnell machten sich meine Begleitung und ich mit einigen Jungs der Locals und der Law Enforcement bekannt – Freunde auf beiden Seiten sind schließlich immer gut! Die Stadt fing langsam an mir zu gefallen. Ich konnte ein Teil von beiden Seiten sein: als nette Reporterin von nebenan – oder auch als verdeckter Kurier. Auf diesen Zweitberuf brachte mich schließlich meine Begleiterin. Ihre finstere Ader zog mich mit in einen Strudel aus Drogen und Schießereien, den ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr aufhalten konnte. Sie war nicht so unschuldig, wie sie aussah. Und sie schien noch dazu verdammtes Glück zu haben. Durch einen glücklichen Zufall und da wir uns mit den richtigen Leuten bekannt gemacht hatten, kamen wir an unsere ersten Kurieraufträge. Die Aufträge hörten sich einfach an, stellten sich aber am Ende doch als gefährlicher heraus, als wir am Anfang gedacht hätten. Wir nahmen unser Paket von NGS in Empfang und sollten es möglichst gewinnbringend verkaufen. Also schlugen wir uns möglichst unauffällig zur Bar durch, da wir hofften, dort einige Abnehmer für unser Pulver zu finden. Ich versprach mir davon natürlich einen Einblick in die dunkelsten Ecken der Bar und weitere interessante Storys der Locals für meine Zeitung. Gleich nach unserer Ankunft wurden wir zum richtigen Ansprechpartner weitergeleitet. Die Stadt war wirklich klein, denn wen trafen wir wieder? Der Bodyguard der netten Damen hatte anscheinend noch einen Zweitberuf! Dass wir ihn bereits kannten, schadete unseren Geschäften jedoch nicht im Geringsten. Im Gegenteil. Wir beendeten also unseren Handel und verließen die Bar. Allerdings hatten wir nicht bedacht, dass einige Herren, die wir drinnen noch als Freunde angesehen hatten, draußen ganz andere Ziele verfolgen würden. Kurz bevor wir unser verdientes Geld auf die Bank legen konnten, begegneten wir ebenfalls einem alten Bekannten – dem Barbesitzer. Dieser war höchsterfreut, uns zu sehen – wusste er doch, dass wir soeben mit einer Menge Geld seinen Laden verlassen hatten. Die nachfolgenden Ereignisse versuche ich so wiederzugeben, dass meine Leser einen Eindruck davon bekommen, wie sich diese Situation abgespielt hat: „Sorry, Mädels. Aber ich raube euch jetzt aus.“ – „Was?“ – „POLIZEI, WAFFEN RUNTER!“
Heute war wirklich unser Tag. Und auch morgen konnte unser Tag werden. Denn wenn ich eines während meiner Zeit in L. A. gelernt habe, dann ist das, dass sich dein Glück innerhalb von Minuten wenden kann…
 
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