Ginzling 2009 (II)
Ginzling (18. Juli 2009)
Diese Fahrt sollte schon alleine deshalb etwas besonderes werden, da wir diesmal wieder davon ausgingen, insgesamt in recht hoher Mannstärke bei Martin in Ginzling zu erscheinen. Und anders als es die bisherigen Erfahrungen mit dieser Erwartung zu glauben lehrten, konnten wir bei dieser Fahrt sogar tatsächlich mit allen eingeplanten sechs Mann erscheinen. Das SOK selbst schaffte es dabei natürlich wieder nur auf läppische zwei Freizeitkrieger – jedoch konnten diese beiden insgesamt vier weitere Menschen für dieses wahrhaft unvergessliche Erlebnis begeistern, darunter Familienmitglieder und Bekannte der SOKler.
Die Fahrt begann an diesem regnerischen Tag im Grunde am viel zu großen Autobahnpark Holledau, der es alleine schon zum Frust machte, auf die anderen Kameraden zu warten. In Kombination mit dem für den Hochsommer ununtertrieben grauenhaft schlechten Wetter eine wahrhaft schreckliche Angelegenheit! Die Fahrt nach Ginzling verlief ruhig, aber äußerst verregnet. Es war wohl keine Sekunde, die wir die Fahrt hätten ohne Nass von oben erleben können – zumindest wenn man von den Passagen absieht, die wir in nicht sonderlich rosigeren Tunnels unter dem Berggestein verbrachten.
Als wir dann endlich in Ginzling angekommen waren und die enge Serpentinenstraße zum Spielfeld hochfuhren, kam es tatsächlich noch härter! Das Thermometer zeigte gerade noch 3,5 Grad Celsius Außentemperatur an, begleitet vom Warnsignal des Autorechners: „Achtung – Glatteisgefahr!“! Wer nach draußen blickte, konnte erkennen, wie große, weiße Schneeflocken zwischen den unzählbaren Wassertropfen, die vom Himmel regneten, zu sehen waren. Da kam mir die fixe Idee, Freddy per KuMi zu fragen, ob er denn an den Schneetarnanzug gedacht hätte. Doch darauf verzichtete ich dann logischerweise, da wir ja ohnehin bereits fast am Ziel waren bzw. mein Mobiltelefon gerade nicht greifbar war!
Und dann die böse Überraschung! Beim ersten Mal, zu dem wir es fertigbrachten, in der hohen Mannstärke, die wir Martin prognostizierten, zu erscheinen – war selbiger nicht da!
Scheinbar ging er davon aus, dass wir bei diesem Wetter nicht kommen würden – tja, falsch gedacht!
Wir warteten kurz, einige andere, die unser Schicksal teilten, entschlossen sich, wieder den Rückweg anzutreten, andere blieben – todesmutig – hier. So begannen wir schließlich, da von Martin jede Spur fehlte und wir den Weg nicht umsonst angetreten haben wollten, uns zu rüsten und zumindest für einige Zeit in eigener Regie zu spielen.
Mein Vater, der mich diesesmal u. a. begleitete, wollte jedoch nicht mitspielen, ihm war das Wetter ganz eindeutig zu schlecht – obwohl es der Landschaft ganz wunderbare, grün–weiß–graue Farben verpasste – zu sein. Und mit dem Schirm bewaffnet zusehen wollte er uns dann auch nicht, weshalb er für die Dauer unserer Aktionen in Ginzling in einem Gasthof einkehrte.
Wir – acht Mann - spielten zwischenzeitlich zwei Spiele (mehr schafften wir nicht, weil das Wasser unsere Waffen schaffte!!), je das Gleiche mit vertauschten Rollen. Gruppe A (Angreifer) musste gegen Gruppe B (Verteidiger) antreten. Die SOK-Gruppe verlor hier jedes Mal! Also keine gute Bilanz für uns!!! Aber naja! Was soll´s?
Schlimmer waren dabei eher die tiefen Temperaturen – wir waren schließlich auf ein Hochsommerspiel eingestellt – es fror mich wirklich verdammt in den Fingern!!
Nach ein paar abschließenden Fotos und der Rückbeorderung meines Vaters traten wir die Heimreise an – mit deftig, kräftig, stärkendem Zwischenstopp bei McDonalds, und einem zweiten, eher preiswerten, an der letzten Tankstelle vor der Grenze zum geliebten Heimatlande.
Auch auf diesem Teil des Weges regnete es unaufhörlich!
Ein verwaschener Tag!